Albersdorfer von den Paralympics zurück

Leopold Rupp - von den Paralympics zurück


Einen großen Empfang bereitete die Gemeinde Albersdorf ihrem bisher einzigen Olympiateilnehmer Leopold Rupp. Recherchen durch Hans-Joachim Günther haben zu keinem Ergebnis geführt, je einen Albersdorfer in einem Olympia-Kader zu finden. Umso größer war die Teilnahme auf dem Empfang im Bürgerhaus. Bürgermeister Peter Mucke begrüßte neben der gesamten Familie des Olympioniken sehr viele Mitglieder der Albersdorfer Schützengilde und Mitglieder der Gemeindevertretung und Ausschüssen, den Kreispräsidenten Karsten Peters, den Vizepräsidenten des Landessportverbandes Wolfgang Beer, den Vorsitzenden des Kreissportverbandes Dithmarschen Hans Jürgen von Hemm sowie den Bundestrainer Uwe Knapp
Leopold Rupp (20) hat als einer der jüngsten Schützen an den Paralympics in London teilgenommen. Vor all den Gästen ließ Leopold die dreiwöchige Reise noch einmal Revue passieren. Mit Lichtbildern untermalte er seine erlebten Eindrücke und man merkte es ihm richtig an, dass er diese Zeit richtig genossen hat. Mit seinen Bildern führte er die Zuhörer durch die olympischen Einrichtungen wie Olympiadorf und Wettkampfstätten, aber auch durch das gastfreundliche London. Dabei schilderten Leopold Rupp und auch der Bundestrainer Uwe Knapp, wie er sich intensiv mit Trainingseinheiten vorbereitet hat und dann von seinen Wettkampftag vor 7.500 Zuschauern in der ausverkauften Halle.

Leopold auf dem Schießstand in London  
Leopold vor dem Olympiastadion in London   
Mit 595 von 600 möglichen Ringen ist Leopold richtig zufrieden, doch für eine Medaille reichte es nicht. Doch dabeisein ist alles, ist seine Devise. Es gab kein Gold vom Olympischen Komitee, dafür sprang aber sein Opa Hans-Dietrich Rupp ein. In lustigen Reimen würdigte er die Verdienste seines Enkels und überreichte ihm ein Stückchen Gold am grünen Band.
Als absolute Höhepunkte bezeichnete Leopold die Eröffnungs- und Schlußfeiern der Spiele. „Man kann es mit Worten nicht beschreiben, man muß es einfach miterlebt haben und davon werde ich noch mein ganzes Leben lang zehren,“ so Leopold Rupp.
Aus Dankbarkeit über die hervorragende sportliche Leistung von Leopold Rupp überreichte Bürgermeister Mucke dem jungen Sportler ein Albersdorf-Wappen und eine Albersdorf –Nadel und konnte sich die Kritik aber nicht verkneifen, dass Leopold die mitgegebene Albersdorf-Fahne beim Einzug der Olympiamannschaften in das Londoner Stadion nicht gezeigt hat, weil sie zu groß war. Stattdessen hatte er den kleineren Dithmarschen-Wimpel an seinen Rollstuhl beim Einmarsch gebunden.
Kreispräsident Karsten Peters würdigte die Teilnahme von Rupp an den Paralympics als etwas Besonderes. Er selbst war von den Spielen sehr angetan, mit welcher Begeisterung die Bevölkerung die Wettkämpfe verfolgte. Auch lobte er die Arbeit von Harm Schipmann, der als Trainer ihn als Mitglied der Albersdorfer Schützengilde so gefördert hat, dass er die Qualifikation geschafft hat, ins Kader des Bundestrainers Uwe Knapp zur Teilnahme an den Paralympics aufgenommen zu werden. Leider hat es diesmal nicht für eine Medaille gereicht, aber trotzdem machte er dem noch jungen Leopold Rupp Mut, bei den nächsten Spielen in Südamerika wieder mitzuwirken, vielleicht ist dann der Erfolg greifbar. Als Erinnerung überreichte er ihm einen seltenen auszugebenden Dithmarschen-Becher.
„Einen Erfolg zu erreichen ist verhältnismäßig einfach, aber auf der Stufe stehen zubleiben, ist verdammt hart“, so Bundestrainer Uwe Knapp.
Die Planungen für die nächsten Paralympics in Brasilien in vier Jahren laufen bereits und Leopold Rupp hat sich auch schon bereiterklärt, diesen langen Weg noch einmal mitzugehen. Um diesen Weg zu beschreiten, braucht er sehr viel Kraft, Kraft aus der Familie, Unterstützung aus dem Schützenverein und eine finanzielle Unterstützung.

Bundestrainer Uwe Knapp, Leopold Rupp, Harm Schipmann 

Opa Hans Dietrich Rupp überreicht seinem Enkel sein Gold 

Kreispräsident Peters ehrt Leopold mit einem Dithmarschen-Becher 
Text und Fotos: Hans-Peter Tießen